New York City Marathon 2023: Wenn die Kilometer wie Minuten vorbeifliegen

Das Rennen von Joëlle 

Am 5. November 2023 startete bereits zum 51. Mal der NYC Marathon. Ich war nicht nur live dabei, sondern mittendrin. Bereits 2019 hatte ich diesen schon einmal absolviert und denke noch heute immer wieder daran zurück. Die Stimmung an der Strecke, die vielen Leute unterwegs, aber auch die Anreise zum Startgelände, sind Erlebnisse, die man nicht so schnell vergisst. Die Erlebnisse von diesem Jahr, werden mich wohl noch in manch einem Training 2024 begleiten…

Die letzten Tage vor dem grossen Tag

Wir sind bereits am Dienstag nach New York gereist, damit wir genügend Zeit haben. Wir wollten uns in Ruhe an die neue Zeitzone gewöhnen, aber auch ein bisschen die Stadt erkunden. Für die Tage vorher, habe ich mir einen Plan zurechtgelegt, um am Sonntag trotzdem ausgeruht am Start zu stehen. Wir wohnten die ersten drei Tage in Queens, ausserhalb von Manhatten. So konnten wir der Hektik und dem Rummel in der Stadt aus dem Weg gehen. Mittwochmorgen stand die letzte richtige Einheit auf dem Programm. Nach einem kurzen Warm up, wollte ich 6 km in der Marathonpace laufen. Es war eisig kalt, windig und regnerisch. Zusammen mit dem Jetlag eine sehr schlechte Kombination. Hatte sich am Samstag davor 3:55-Pace noch wie ein Spaziergang angefühlt, so musste an dem Tag kämpfen, um überhaupt 4:05 zu laufen. Ich liess mich davon nicht beirren und legte danach zwei komplette Ruhetage ein. Man kann schlussendlich nur noch zu viel, aber nicht zu wenig trainieren in den letzten Tagen vor dem Marathon. 


Der Marathontag ist da!

Am Sonntagmorgen in der Früh, sind wir dann mit dem Bus von Manhatten zum Startgelände gefahren. Leider war es noch dunkel und man konnte nicht viel erkennen. Die idealen Temperaturen (ca. 7 Grad) und Windstille machten die Warterei im Startgelände angenehm. Im ersten Startblock wurden wir auf die Brücke geführt, wo wir den Start der Elitemänner miterlebten. Ein paar Minuten später waren auch wir unterwegs. Ich wusste bereits, dass die ersten 1.5 km bergauf gingen. Wenig erstaunt war ich, als ich meine langsame Startpace sah. Ich versuchte einen guten Rhythmus zu finden und freute mich auf die Zuschauermassen auf der anderen Seite der Brücke. Ab da hatte ich für die restlichen 39 km ein Lächeln im Gesicht. Die Stimmung war einfach absolut genial und unvergesslich. Bis zur Hälfte versuchte ich, mich zu bremsen. Danach konnte ich Läufer um Läufer ein- und überholen. Wow, was für ein Gefühl! Mit Power in den Beinen rannte ich die Brücken hoch und runter, auch die Hügel vor und im Central Park meisterte ich ohne Probleme. So lief ich als erste Amateur-Frau mit neuer PB von 2:45.40 ins Ziel ein und wurde von euphorischen Helfern empfangen. Diese Hilfsbereitschaft, der Enthusiasmus aller „Volunteers“ ist etwas, was ich nie vergessen werde!


Worauf achte ich im Vorfeld? 

Zuerst einmal mach ich mir einen Plan bezüglich Trainingseinheiten, Carboloading und Wettkampfverpflegung während der letzten Tage. So hatte ich im Gepäck nebst Gels auch viele Riegel, Carboloader, Elektrolyttabletten und Porridge. Die letzten zwei Tage vor dem Rennen versuche ich, nicht mehr zu viel Zeit zu Fuss zu verbringen, was in NYC generell schwierig ist. Im Gepäck hatte ich auch genügend Kleider, welche ich am Start anhatte. Die habe ich dann den Obdachlosen gespendet. Die Tage vor dem Marathon haben wir auch beim Essen nichts dem Zufall überlassen. Asiatisch und Italienisch waren die Favoriten, um unsere Speicher zu füllen. Bereits ab Donnerstag habe ich versucht, Nahrungsfasern etwas zu reduzieren und habe am Samstag komplett auf Gemüse und Rohkost verzichtet. Auch Eis in den Getränken haben wir vermieden. Das alles hat dazu beigetragen, dass wir gesund, erholt und top leistungsfähig am Start standen und das Rennen geniessen konnten ohne uns im Vorfeld zu stark einzuschränken. 

 
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